· 

Weihnachtsblog - Besinnliche "Grüne" Weihnachten!

Bei Weihnachten liegt Freud und Leid oft nicht weit auseinander. Auch wenn man es geniesst mit Verwandten und Bekannten das Fest der Liebe zu feiern stehen vorab aber noch Dinge an, wie sich Gedanken zu sinnvollen Geschenken zu machen und diese dann auch zu besorgen, einen Weihnachtsbaum zu organisieren und zu schmücken, das Heim mit Lichtern und Kerzen zu dekorieren und, und, und. Oft verliert man bei dem ganzen Vorweihnachtstress und dem eigentlichen Fest, welches ja nur einmal jährlich stattfindet den Nachhaltigkeitsgedanken. Eigentlich schade, denn es ist gar nicht so schwer „grüne“ Weihnachten zu feiern.

 

Advent, Advent alles brennt!

Ja, wer kennt das nicht: Da möchte man nachts in Ruhe schlafen und durch das Schlafzimmerfenster leuchten und blicken die ultragrellen Lichterketten des Nachbarn in allen nur erdenklichen Farben und Geschwindigkeiten! Herrlich! Soviel zu:

 

„Die Nacht zum Tage machen“

 

Lichter und Kerzen gehören für viele nun mal zu Weihnachten dazu. Sollte man sich für Lichterketten und Lämpchen entschieden haben, ist es em- pfehlenswert, wenn man auf LED-Lichterketten zurückgreift. Denn diese benötigen einiges weniger an Strom als herkömmliche Lichterketten aus Glühlampen.

 

Mein Tipp:

Bitte die Lichter nicht dauerbrennen lassen! Die Lichter regelmässig zu löschen spart Strom und schont somit das Portemonnaie und vor allem die Nerven der Nachbarn! Damit man nicht immer selbst daran denken muss die Lichter aus-, beziehungsweise einzuschalten, empfiehlt sich das Einsetzten einer Zeitschaltuhr oder heutzutage kann dank der intelligenten Technik vieles auch per Smartphone geschalten werden.

 

Kerzen sorgen für eine schöne Atmosphäre und meistens duften sie auch noch gut. Aber sie erzeugen auch Rauch und Russ. Dabei gibt es verschiedenen Typen von Kerzen. Solche die aus Paraffin bestehen, gelten als am wenigsten ökologisch, da das Paraffin ein Nebenprodukt der Erdölverarbeitung ist. Paraffin ist somit zwar günstig, aber nicht sehr umweltbewusst. Stearin besteht hauptsächlich aus tierischen oder pflanzlichen Fetten, wie Rindertalg oder Palmöl. Das Problem beim Palmöl ist, dass für dessen Gewinnung oft grosse Flächen vom Regenwald gerodet werden für die Plantagen von Ölpalmen. Somit wird den Tieren und Pflanzen den Lebensraum genommen und die Biodiversität geht verloren.

Besser sind Kerzen aus Bienen-, oder Rapswachs. Diese verbrennen annähernd schadstofffrei, bestehen aus einem nachwachsenden Rohstoff (Raps) und haben kurze Transportwege, da es sich oft um einen einheimischen Anbau handelt. Es ist allerdings zu sagen, dass der Bienenwachs nicht unbegrenzt zur Verfügung steht und man deshalb auch sorgsamer damit umgehen sollte und die Kerze nur dann brennen lassen, wenn man es auch wirklich geniessen kann.

 

Die Mutter schüttelts Bäumelein, da fällt herab ein CO2-Alpträumelein...

Das Aufstellen und Schmücken eines Tannenbaums ist für viele ein unverzichtbarer Weihnachtsbrauch. Schon vor hunderten von Jahren galten immergrüne Pflanzen, wie Lorbeer oder eben die Tannen als Symbol für neues Leben und Gesundheit nach einer dunklen Winterzeit. Auch heute stellen sich vielen Leute noch einen Weihnachtsbaum ins Wohnzimmer. Dabei stellt sich oft die Frage: Echt oder künstlich?

 

Viele denken sich wohl:

 

„Der künstliche Baum ist doch nachhaltiger, denn ich kann diesen ja mehrere Jahre nutzen!“

 

Ja, um genau zu sein mindestens 17 Jahre! Denn australische Forscher haben die CO2-Bilanz von verschiedenen Bäumen verglichen und dabei herausgefunden, dass ein Kunststoffbaum im Minimum an 17 Weihnachtfesten wieder aus der Versenkung geholt werden muss, damit er weniger klimaschädliche Emissionen erzeugt als eine echter Weihnachtsbaum, welcher jedes Jahr frisch gekauft wird.

 

Hmm, bleibt also noch die frische Tanne: Hierbei sollte unbedingt auf die Regionalität geachtet werden! Es kommt immer wieder vor, dass Tannen, welche man in der Schweiz kaufen kann aus dem Ausland importiert werden. Diese Importtannen wurden oft mit chemischem Dünger, Wachstumsförderer und Pestiziden behandelt, durch die frühe Fällung lange in Kühlhäusern gelagert und haben nicht selten lange Transportwege hinter sich. Also alles andere als ökologisch.

Neben der Regionalität sollte beim Baumkauf auch auf Siegel wie FSC oder die Bio-Knospe geachtet werden. Bei solchen Siegeln ist der Einsatz von umweltschädlichen Mitteln und Düngern untersagt und es wird auf einen ökologischen Anbau und nachhaltige Forstwirtschaft Wert gelegt. Auf der Homepage von IG Suisse-Christbaum gibt es Listen von Mitgliedern nach CH-Kantonen gegliedert, welche Schweizer Christbäume anbieten.

 

Wer ein Herz für Pflanzen hat und dem Baum nach Weihnachten nicht den Garaus machen möchte, kann in Gartenzentren einen Weihnachtbaum mieten. Der lebende Weihnachtbau wird im Topf geliefert und nach Weihnachten dann wieder zurückgebracht.

 

Mein Tipp:

Geht in den Wald spazieren und schaut euch die Bäume in echt und lebendig an. Das ist viel schöner und nachhaltiger, als einen abgesägten Stupf im Wohnzimmer mit Lametta vollzuhängen oder die Weihnachtsgeschenke unter einem CO2-Alptraum aus Polyethylen zu drapieren.

 

Papierschlacht

Die Kinderaugen leuchten, wenn es endlich soweit ist und die Geschenke ausgepackt werden dürfen. Ritschratsch und die geliebten Geschenke sind vom Geschenkpapier befreit. Dem Geschenkpapier wird dann meistens nicht mehr viel Aufmerksamkeit geschenkt. Ist ja schliesslich auch nur „ein Mittel zum Zweck“.

Naja, ich würde eher sagen:

 

„Ein Mittel zur übermässigen Abfallerzeugung!“

 

Wenn man das mal hochrechnet und man davon ausgeht, dass pro Schweizer Einwohner angenommen 100 Gramm Geschenkpapier anfallen, dann bedeutet dies pro Weihnachten rund 800 Tonnen Geschenkpapier-Abfall. Eine schöne Bescherung! Auch wenn ich früher oft über die Leute geschmunzelt habe, welche gefühlte zehn Stunden damit verbrachten ein Geschenk auszupacken, um möglichst das Geschenkpapier nicht zu beschädigen. Nun muss ich jetzt doch sagen, dass man so einiges an Abfall verhindern kann, wenn man das Papier dann erneut wieder verwendet. Also: Geschenke langsam auszupacken steigert die Vorfreude und schont die Umwelt :-)

 

Mein Tipp:

Es muss nicht immer Papier sein, worin man die Geschenke verpackt. Macht doch aus der Verpackung auch gleich einen Teil des Geschenkes und nehmt Verpackungs-materialien, welche nach dem Auspacken nicht in der Tonne laden und noch gebraucht werden können wie beispielsweise Tücher, Schals oder Socken (vorzugsweise gewaschen ;-) ). Oder bastelt aus einem alten Buch eine Schatulle.

Wer auf Papier nicht verzichten kann, hat beispielsweise auch die Möglichkeit des Zeitungsrecyclings und kann anstatt extra Weihnachtspapier zu kaufen eine bereits gelesene Zeitung oder Zeitschrift nehmen und dort spannenden Artikel oder schöne Bilder als Motiv für die Verpackung verwenden.

 

Schenken nur um des schenkens willen?

Etwas geschenkt zu bekommen oder jemandem etwas zu schenken ist schön. Doch jedes Jahr vor Weihnachten zermürbt man sich wieder den Kopf darüber, wem man was schenken könnte. Dazu habe ich euch folgende Tipps:

 

Ist es denn nötig, dass jeder jedem etwas schenkt? Oft hat man keine Zeit sich genügend Gedanken über ein geeignetes Geschenk zu machen und schenkt dann am Schluss einfach etwas damit man was geschenkt hat. Halt um des schenkens willen. Das muss nicht sein. Wichteln ist hierbei eine gutes Sache, was nicht nur im Freundeskreis, sondern auch innerhalb der Familie gut funktioniert. Dabei wird per Zufall (zum Beispiel durch Lose ziehen) für jedes Gruppenmitglied ein anderen Gruppenmitglied ausgewählt, von welchem es dann beschenkt wird. Somit muss man sich nur zu einem Geschenk Gedanken machen und hat nicht den grossen Stress sich für alle etwas ausdenken zu müssen. Natürlich bekommt man selber dann auch „nur“ ein Geschenk. Aber hey, dafür kommt es von Herzen :-)

 

Muss es denn immer etwas Neues sein? Wer gerne bastelt, ein bisschen Kreativität in die Wiege gelegt bekommen hat und gerne Geschenke macht, die nachhaltig sind ist mit einem Upcycling-Geschenk gut bedient. Dabei werden nutzlose Dinge oder Abfallprodukte in neue Sachen umgewandelt. Da sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt und hier findet ihr ein paar Anregungen dazu.

 

Wie wäre es mit schenken für einen gutes Zweck? Weihnachten ist oft eine Zeit, wo man mal wieder aus seinem eigenen Gärtchen kriecht, über den Gartenzaun schaut und auch andere Menschen auf dieser Welt entdeckt. Es ist ja schön und nett, wenn man seine Verwandten und Bekannten beschenkt, aber oft gibt es auch andere Menschen, welche Aufmerksamkeit verdienen und vor allem brauchen. Spenden ist eine gute Sache und ist für mich meistens um die Weihnachtszeit einen Brauch, dem ich gerne nachkomme. Dabei stellt sich dann die Frage:

 

„Ja, für was will ich denn nun spenden?“

 

Das muss jeder selber wissen. Für mich war hierbei wichtig, dass das Geld, welches ich spende, auch bei den Bedürftigen ankommt. Dabei hat mir die Homepage von ZEWO sehr geholfen. Dort findet ihr alle wichtigen Infos zum Thema Spenden und Listen mit ZEWO-Gütesiegel zertifizierten Organisationen, welche als vertrauenswürdige Hilfswerke gelten. Schaut mal rein und lasst euch dazu inspirieren euer Glück des Wohlstandes mit andern zu teilen.

 

Ich wünsche nun allen eine schöne und besinnliche Weihnachtszeit. Und auch wenn weisse Weihnachten am schönsten sind, solltet ihr die „grünen“ Weihnachten nicht ganz vergessen :-)

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0