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Homo Electronicus – Oder: Hauptsache es hat einen Stecker!

Je besser und schneller die Technik, desto fauler und bequemer der Mensch. Das ist keine Theorie, sondern Tatsache. Das Schlimme daran ist jedoch, dass es bereits bei Kleinigkeiten im Haushalt beginnt. Wir nutzen Geräte und Strom, weil wir es können und nicht weil wir es müssen oder darauf angewiesen sind. Wir lassen uns immer wieder von elektrischen Geräten und anderen „Alltagshelfern“ im Haushalt verzücken, obwohl diese nicht nur unnötig, sondern auch Energiefresser sind.

 

Ganz hoch im Kurs stehen dabei die Küchengeräte.

Das Paradebeispiel ist für mich die elektrische Schneidemaschine. Toll, wie man damit in sekundenschnelle Brot, Käse und Wurst in gleichmässig dicke Scheiben schneiden kann. So lässt man das Drehmesser durch eine Salamiwurst gleiten und ein paar Momente später wird einem folgendes klar: 5 Sekunden, um die Salami zu schneiden und 5 Minuten, um die Maschine zu reinigen!

Hätte man das Würstchen mit einem handelsüblichen Messer geschnitten, wäre man wohl fast genauso schnell gewesen, wie mit der Maschine, man hätte jedoch damit nicht nur Strom, sondern auch Platz sparen können.

Das gleiche gilt auch bei anderen Elektrogeräten, wie beispielsweise beim elektrischen Dosenöffner, beim elektrischen Messerschärfer, beim elektrischen Tellerwärmer, bei der elektrischen Teemaschine, beim elektrischen Pizzaofen, beim elektrischen Currywurstschneider… Ääh, ja, diese Geräte gibt es tatsächlich!

Fakt ist: Bei der Nutzung dieser Geräte spart man weder Zeit noch Geld, benötigt dafür jedoch Platz und Strom.

 

Da stellt sich mir also die Frage:

 

„Brauchen wir dafür wirklich ein Elektrogerät?“

 

Aber nicht nur in der Küche sind solche Geräte zu finden, sondern auch im Badezimmer oder im Schlafzimmer wird alles „stromifiziert“, wie beispielsweise die Zahnbürste, der Rasierapparat, der Nasenhaartrimmer, der Wäschetrockner oder das beheizbare Wasserbett. Aber mal ehrlich: Sind wir wirklich zu einer Spezies verkommen, welche im Alltag nicht mehr ohne Geräte mit Stecker sein kann? Brauchen wir all diesen Schnickschnack wirklich, oder geht es auch ohne Strom?

 

Es gibt wohl einige, die den Einsatz solcher Geräte mit dem Satz rechtfertigen:

 

„Aber das Geräte trägt doch die Energieeffizienzklasse A+++ und braucht fast keine Energie!“

 

Das sollte jedoch kein Argument sein, ein Gerät zu kaufen, welches man eigentlich gar nicht braucht. Auch wenn das Gerät zwar effizienter ist und dadurch weniger Strom benötigt, braucht es dennoch Energie. Energie die man anders nutzen könnte.

 

Nun, auf was möchte ich eigentlich hinaus? Ganz einfach, ich möchte uns dazu animieren:

 

Den Grips ein- und das Gerät auszuschalten.

 

Wir sollten uns vor der Anschaffung von Elekrogeräten zuerst mal überlegen, ob wir diese überhaupt brauchen und falls ja, in welcher Ausführung. Denn hier geht es darum zu erkennen, dass wir aufgrund anderer vorhandener Alternativen (wie beispielsweise stromlose Gegenstände oder die eigene Muskelkraft) gar keinen Strom benötigen. Oft reicht es auch aus gewisse Dinge auf die altmodische Art und Weise zu erledigen und zwar ganz ohne Strom. Ganz nach dem Motto:

 

Oldschool ist halt doch cool!

 

Also greift beim Schneiden von Nahrungsmitteln zu einem guten Messer, beim Öffnen einer Dose zum handbetriebenen Dosenöffner, beim Zähneschrubben zur herkömmlichen Zahnbürste, lasst eure Wäsche auf einem Wäscheständer trocknen und schlaft in einem normalen Bett ohne "Fudiheizung". Manchmal müssen wir einfach unsere Bequemlichkeit besiegen und unser "Homo Electronicus"-Dasein ablegen. Ihr werdet sehen, dass es in vielen Situationen auch ohne Stecker und Strom aus der Dose geht.

 

 

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