"Einmal bitte ohne!"

Vor kurzem habe ich mir beim Einkaufen (mal wieder) eine Packung Gutzi gegönnt. Als mich dann der kleine Hunger packte und ich mir einen Imbiss gönnen wollte, musst ich mich erst einmal durch einen Verpackungs-Jungle kämpfen. Denn jeder Keks war einzeln in Plastiktütchen eingepackt! Ich fand das sehr ärgerlich, da mein hungriger Bauch noch länger auf seinen Energienachschub warten musste und was noch schlimmer war, dass durch ein paar Gutzi eine grosse Menge Abfall produziert wurde.



Solche Erfahrungen kennt man auch von kleinen Gummibärchenpackungen in der grossen Gummibärchenpackung oder – wenn man mal weg von den Lebensmitteln geht und rein in die Möbelindustrie – wo in der Hauptverpackung oft noch separat in Plastik verpackte Möbelteile und Schrauben zu finden sind und viel, viel Schutzmaterial aus Polystyrol (Styropor). Aber eines ist oftmals gleich, egal ob Lebensmittel oder nicht: Am Schluss hat man meist mehr Abfall als sonst was.

 

Folgend findet ihr meine Tipps, wie ihr mit dem Verpackungs-Thema nachhaltiger umgehen könnt.

Verpackung in der Verpackung in der Verpackung...

Versucht beim Einkauf darauf zu achten, dass ihr nicht nur Verpackung, sondern auch Produkt kauft. Bei transparenter Verpackung, ist es meist gut ersichtlich, ob sich noch mehr verpackte Inhalte darin befinden. Bei geschlossener, untransparenter Verpackung gestaltet sich das ein wenig schwieriger. Oft steht aber auf der Verpackung so etwas wie: „Frischebeutel“ oder „Minibeutel“. Das ist ein Indiz dafür, dass hinter oder unter der Hauptverpackung noch mehr Verpackung zum Vorschein kommt. Also: Verpackung genauer unter die Lupe nehmen und auf Hinweise achten.

 

Je grösser, desto besser?

Achtet euch auch auf die Produktegrösse, denn je kleiner die einzelnen Produkteeinheiten sind, desto mehr Verpackung ist drum. Bespiel: Joghurt. Für vier einzelne Joghurts (4x125g = 500g) wird in der Summe mehr Verpackung gebraucht, als für einen grossen Joghurt (500g). Auch Kekse, welche man als praktisch angepriesene kleine Snackpackungen kaufen kann, haben mehr Verpackung drum als die grössere Maxi-Verpackung.


Verpackung, nein danke!

Wenn möglich, dann kauft die Produkte ganz ohne (plastik-) Verpackung. Vor allem bei Gemüse und Früchten kann man meist sehr gut auf die vorverpackten Produkte verzichten.

 

Wenn ihr euer loses Gemüse/Obst doch in einen Sack packen möchtet, dann nehmt nicht für jede Frucht/Gemüse eine einzelne Tüte, sondern benutzt den Sack für mehrere Produkte.


Auch bei Brot kann auf die vorgeschnitten und in Plastik verpackten Produkte verzichtet werden. Beim Bäcker kann man das Brot beispielsweise auch ganz ohne Verpackung bekommen.

Es gibt heute sogar Lebensmittelgeschäfte, wo man die Lebensmittel ohne Verpackung kaufen kann. Der Vorreiter heisst „Original Unverpackt“ und bietet Lebensmittel ohne Einwegverpackungen an. Die Produkte werden in einen Spendersystem aufbewahrt und der Kunde kann dann die Lebensmittel nach eigenem Bedarf in selbst mitgebrachte Behälter oder in – aus dem Pfandsystem des Landens - ausgeliehene Behälter umfüllen.

In Berlin scheint sich das Konzept bereits bewährt zu haben. Nun soll der Laden auch nach Basel und Zürich kommen. Hier erfahrt ihr mehr über das Konzept und über die Expansion

in die Schweiz.

 

(Quelle: http://original-unverpackt.de/)

Aus zweiter Hand

Wer nicht nur bei den Lebensmitteln auf Verpackung verzichten möchte, sondern auch bei anderen Produkten wie Kleider, Möbel, Geschirr etc. sollte sich am besten mal in Secondhand-Läden, Brockenstuben, auf Tauschbörsen, bei Flohmärkten oder auf einem Online-Marktplatz umschauen. Dort findet man oft günstige Produkte, welche (bei einer Selbstabholung) meist ohne Verpackung angeboten werden. Weiterer Vorteil des Second Hands ist, dass durch den Wiedergebrauch des Produktes Abfall vermieden werden kann.

Nicht immer gleich in die Tonne

Nicht alle Verpackungen müssen nach dem Kauf gleich entsorgt werden. Wenn ich mal eine PET-Flasche kaufe, dann verwende ich diese gut und gern mehrere Wochen. Die Flaschen können problemlos mehrmals gewaschen und wiederbefüllt werden. Auch Glasflaschen eigenen sich bestens zur Wiederverwendung. Sie sind zwar schwerer als PET-Flaschen, aber dafür auch langlebiger, hitzebeständiger und geruchsneutraler.

 

Auch Einkaufstüten aus Papier oder Kunststoff können nochmals zum Einkaufen oder für anderswertigen Transport von Dingen genutzt werden. Denn je öfter man die Tasche nutzt und somit auf eine Neue verzichtet, desto weniger Abfall wird produziert.

Upcycling für Kreative

Beim Upcycling handelt es sich um eine Umwandlung von Abfall (oder nutzlosen Dingen) in neue Produkte.

 

Wer eine kreative Ader besitzt, kann aus verschiedenen Verpackungen auch neue Produkte zaubern. Folgend habe ich euch ein paar coole Links zum „Upcycling“ zusammengestellt, welche ihr gerne mal ausprobieren könnt.

 

 

 Weitere coole Tipps zum Upcycling findet ihr hier.

September, 2015